Im Reich Des Squatters

English Version

Im Reich Des Squatters, essayistischer Dokumentarfilm, 45 Minuten, Ägypten, Deutschland, 2020

Kairo im Jahr 2019. Die Müllstadt liegt versteckt unter Steilklippen, so als müsste das eigentliche Problem verborgen bleiben. Es ist das unersättliche Streben nach Eigentum, mit dem wir, die Squatter, den Planeten besetzt halten. Da hilft es nicht einen bemitleidenden Blick aufzusetzen und einen bedauernden Film zu machen. Unser Problem wird nur offenbar, wenn wir bereit sind, unsere eigene Schönheit im Schmutz aller zu erkennen. Wie sonst können wir uns selbst erkennen, wenn wir nicht anfangen all den Müll zu befragen, auf dem wir unsere Existenz begründen? Eine filmisch-poetische Erörterung und eine Hommage an das Werk von Michel Serres (†01.06.2019).

Festivals: International Filmfest Bremen, DOKKA Karlsruhe, BNP Paribas Green Film Festival, Internationales Festival Zeichen der Nacht, Asti International Film Festival, 29th International Festival of Local Television Golden Beggar, Dumbo Film Festival, Shorts Trinationales Filmfestival Offenburg, Golden Tree International Film Festival

null

null

null

null

null

Gespräch zum Film beim Dokka Festival (auf deutsch):

https://dokka.de/a/im-reich-des-squatters

Wir alle sind Squatter, die den Planeten besetzt halten, als wäre es unser Eigentum. Der Film führt uns in die Müllstadt in Kairo, wo die Kopten von der Beseitigung der Zivilisationsreste leben. In betörenden Bildern wendet er sich der Schönheit des Abfalls, des Drecks und er Umweltzerstörung zu. „Wie sonst können wir uns verändern, wenn wir nicht anfangen über all den Müll nachzudenken, auf dem wir unsere Existenz begründen?“ heißt es zu dem Film. Ein aufrüttelnder und zugleich nachdenklich stimmender Essay-Film, den der Autor dem 2019 verstorbenen französischen Philosophen Michelle Serres gewidmet hat.

Von Wolfram Wessels